Sonderverein der Züchter der Dresdner und Zwerg-Dresdner
 

Die Erzüchtung der Dresdner


In den Wirren des zweiten Weltkrieges geriet der passionierte Rassegeflügelzüchter Alfred Zumpe in englische Kriegsgefangenschaft. Es verschlug ihn auf eine Geflügelfarm. Aufgrund der hier gesammelten Erfahrungen reifte sein Entschluß, nach seiner Rückkehr in die Heimat unter Anwendung dieses Wissens, eine deutsche Rasse mit hoher Leistung und größter Vitalität zu erschaffen. 

Ein Huhn mit Rosenkamm sollte es sein, dass den Witterungen besser gewachsen ist. Eine gelbe Wyandottenhenne, die als fünfjährige Henne in der Legeleistung und Eigröße noch voll befriedigte, paarte er mit einem Leistungshahn aus einer Rodeländerzucht. Das Zuchtziel, mit einem wetterharten und schnell wachsenden Huhn, dass über schmackhaftes Fleisch und eine hohe Legeleistung verfügte und auch dem Auge des Betrachters wohlgefällig ist, war der damaligen Zeit angemessen. Da die Nachzucht in der Farbe noch nicht den Vorstellungen vom Zuchtfreund Alfred Zumpe entsprach, nahm er einen farbig schönen New-Hampshire Hahn in die Zucht auf. Die daraus resultierende Nachzucht war dann schon zufrieden stellend. Er zog andere Zuchtfreunde und Bäuerinnen zu Rate, um die schönsten Farbentiere für die weitere Zucht auszuwählen. 

1948 bevölkerten die ersten Dresdner Hühner den Hühnerhof von Zuchtfreund Zumpe. Die Farben waren noch sehr unterschiedlich, wobei die Tiere mit einer rotgoldenen Tönung am schönsten erschienen. Mit diesen Tieren züchtete er weiter und nahm noch einmal in der Farbe schöne New–Hampshire Hennen in die weitere Zucht auf. Um den sich aus der Abstammung von den Wyandotten erklärenden kruppenartigen Abschluss zu verbessern wurden noch leistungsstarke White Rocks eingekreuzt. Nach weiteren 5 Jahren war die Farbe soweit gefestigt, dass er seine Dresdner Hühner auf einer Schau 1953 der Öffentlichkeit präsentierte und die Anerkennung anstrebte. Bei der Erarbeitung der erforderlichen Zuchtrichtlinien war ihm der damalige Obmann der Zentralen Zuchtkommission, Adalbert Kohlmann aus Potsdam - Babelsberg, eine große Hilfe.
Als Namen wählte er zunächst „Braune Sachsenhühner“, wechselte aber dann auf „Neue Dresdner“, da die Rasse gerade in der Zeit entstand als der Neuaufbau der schwer zerstörten Heimatstadt Dresden begann. Der Name sollte eine Verbundenheit mit der Geschichte der Stadt zeigen. 

Nun begann der steinige Weg diese Neuzüchtung zur Anerkennung zu bringen. Zu diesem Zweck stellte Alfred Zumpe seine Tiere auf jeder Großschau in der DDR als Neuzüchtung vor. Dem Anerkennungsausschuß musste über mindestens drei Jahre hintereinander die Neuzüchtung vorgestellt werden. Bei der Großschau in Leipzig vom 2. bis 4. Dezember 1955 wurden die Dresdner dann anerkannt. 

Bis zu diesem Zeitpunkt bewies der Zuchtfreund Alfred Zumpe ein großes Stehvermögen. Anlässlich einer Ausstellung 1956 in Leipzig veröffentlichte die Fachzeitschrift „Geflügelbörse“ ein Bild und einen Artikel über die „Neuen Dresdner“. Diese Veröffentlichung ließ dann auch Züchter in der BRD aufmerksam werden und die neue Rasse trat nun ihre bundesweite Verbreitung an.